Wenn du eine Partnerschaft eingehst, ist es unvermeidbar, dass du auch eine Beziehung zu deinen Schwiegereltern eingehst.
Das Verhältnis mit den Schwiegereltern ist nicht immer das einfachste.
Und im Grunde wünschen wir uns alle ein harmonisches und friedliches Zusammenleben.
Und dennoch haben Schwiegereltern und Schwiegerkinder oft ein kompliziertes Verhältnis. Denn sowohl Schwiegereltern als auch Schwiegerkinder haben oft völlig unterschiedliche Erwartungen.
Wenn du manchmal von deinen Schwiegereltern genervt bist ist das völlig normal. Problematisch wird es meist, wenn die Schwiegereltern sich zu sehr in euer Leben einmischen oder ihr überhaupt nicht miteinander reden könnt.
Der Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben
Sowohl Schwiegereltern als auch (Schwieger-)Kinder wünschen sich in aller Regel ein harmonisches Zusammenleben.
Doch in vielen Beziehungen ist es so, dass das Verhältnis zu den Schwiegereltern schwierig ist.
Darunter leiden dann alle, sowohl die (Schwieger-)Kinder als auch die Schwiegereltern. Denn Eltern lieben ihre Kinder und Kinder lieben ihre Eltern. Nicht immer ist diese Liebe sichtbar. Manchmal sind die Bedingungen so, dass diese Liebe weder sichtbar noch fühlbar ist. Dennoch ist diese Liebe da.
Wenn die Schwiegereltern nerven
Tatsächlich sind in Partnerschaften Konflikte mit den Schwiegereltern gar nicht so selten.
Manchmal scheitern Partnerschaften sogar daran, dass es Spannungen zwischen den Schwiegereltern und (Schwieger-)Kindern gibt. Oft ergeben sich aus die diesen Konflikten Beziehungskrisen, im schlimmsten Fall führen diese Krisen in der Beziehung zu einer Trennung.
Häufig kommt es zu Konflikten und Streit zwischen Frauen und Schwiegermüttern. Die Schwiegermutter kann die Partnerin nicht leiden und kritisiert oder beleidigt sie. Die Schwiegermutter wirft ihrer Schwiegertochter Unzulänglichkeiten in der Kindererziehung vor, der Kleidungsstil ist nicht angemessen oder der Umgang mit Geld passt nicht ins Konzept der Schwiegermutter.
Oft sind dies keine vorübergehenden, sondern dauerhafte Konflikte. Dadurch sind diese Konflikte eine große Belastung für die Partnerschaft und können zu einer Beziehungskrise führen.
Meine Schwiegermutter gibt mir ständig ungefragt Ratschläge in der Kindererziehung.
Wie kommt es zu Konflikten mit den Schwiegereltern?
Vielen Eltern (vor allem Müttern) fällt es schwer, sich von ihren Kindern zu lösen. Es fällt ihnen schwer zu akzeptieren, dass ihr Kind erwachsen ist und sein eigenes Leben lebt.
Doch die eigene Lebensgestaltung, die Liebe und auch gemeinsame Träume mit dem Partner brauchen Platz.
Eine dauerhafte Einmischung der Schwiegereltern ist problematisch und kann auf lange Sicht die Paarbeziehung bedrohen.
Manche Eltern nehmen die Partnerin/den Partner ihres Kindes als Feind wahr und sind eifersüchtig. Sie haben Angst, dass die Partnerin/der Partner, ihnen ihr Kind "wegnimmt".
Ein anderer Grund kann sein, dass sich ein Partner nicht genug von seinen Eltern gelöst hat. Dies kann ebenfalls zu Streit in der Beziehung führen.
Kommen Enkelkinder ins Spiel, verstärken sich oft die Konflikte mit den Schwiegereltern, da es dann sein kann, dass die Meinungen in Erziehungsfragen (weit) auseinandergehen und sich die Schwiegereltern in die Kindererziehung einmischen.
Wie können Lösungen der Konflikte aussehen?
Die Werte und Weltanschauungen der Herkunftsfamilie unterscheiden sich - und das dürfen sie auch.
Gleichzeitig birgt es ein Konfliktpotenzial, wenn sich deine persönlichen Sichtweisen und Themen von denen deiner Schwiegereltern unterscheiden.
Ein wertfreies Annehmen der Andersartigkeit des anderen ist sowohl für Schwiegereltern als auch für Schwiegerkinder von großer Bedeutung. Und genau das fällt den meisten unglaublich schwer.
Denn wenn ich (unbewusst) versuche, die anderen von der Richtigkeit meiner eigenen Werte und Weltanschauung zu überzeugen, erhebe ich mich über den anderen und unterstelle dem anderen die Falschheit seiner Werte.
Der einzige Ausweg aus dieser Situation ist, dass beide (sowohl Schwiegereltern als auch Schwiegerkinder) aufhören, die Andersartigkeit des anderen zu werten, zu bewerten und zu verurteilen.
Jede Generation hat ihre eigenen Wertevorstellungen, ihre eigenen Erziehungsstile und ihre eigene Art zu leben.
Und das gilt es anzuerkennen.
Schaffen wir das, ist der Grundstein für ein friedliches Zusammenleben gelegt.
Eltern müssen ihre Kinder loslassen und sie ihren eigenen Weg gehen lassen.
Und auch (Schwieger-)Kinder müssen die Art, wie ihre Eltern und Schwiegereltern leben, anerkennen.
Tipps für den Umgang mit Konflikten
1. Interessiere dich für deine Schwiegereltern
Einen Grundstein für eine gute Beziehung zu deinen Schwiegereltern kannst du schon beim Kennenlernen legen.
Geh mit einer positiven Grundhaltung in die ersten Treffen. Interessiere dich für das Leben und Weltanschauung deiner Schwiegereltern.
Höre zu und versuche zu verstehen. Und Verstehen heißt nicht einverstanden sein.
Mach dir bewusst, dass deine Schwiegereltern evtl. nicht diese positive Grundeinstellung bei den ersten Treffen haben, dass sie dich erst einmal kritisch beäugen und dich nicht mit offenen Armen empfangen.
Nimm das nicht persönlich.
Denn in den meisten Fällen ist das nicht persönlich gemeint, sondern das sind Ängste liebender Eltern, die das Beste für ihr Kind möchten.
2. Eltern wollen das Beste für ihr Kind
Mache dir bewusst, dass sich Eltern das Beste für ihr Kind wünschen.
Sie wünschen sich die beste Partnerin für ihren Sohn, den besten Partner für ihre Tochter. Es soll niemand sein, der sie/ihn ausnutzt, eine Zicke, ein Macho ist oder die Enkel schlecht erzieht.
Viele Schwiegereltern freuen sich, dass eine „Ersatztochter“, ein „Ersatzsohn“ in die Familie kommt, sie viele tolle Dinge mit ihr/ihm unternehmen können und Zeit miteinander verbringen können und haben hohe Erwartungen.
3. Nicht persönlich nehmen
Sollten doofe Kommentare kommen oder solltest du dich zu sehr ausgefragt fühlen, fühle dich nicht angegriffen.
Versuche drüber zu stehen und mach dir bewusst, dass es die Ängste und Sorgen deiner Schwiegereltern sind und dass es nichts mit dir persönlich zu tun hat.
4. Schwiegereltern bei Streitigkeiten nicht einbeziehen
Solltest du Konflikte mit deinem Partner haben, ist es keine gute Idee, die Schwiegereltern zu involvieren. Vor allem nicht, wenn ihr nicht lange zusammen seid. In den meisten Fällen werden die Schwiegereltern auf der Seite ihres Kindes stehen.
5. Offenere Umgang mit Konflikten
Hast du das Gefühl, dass deine Schwiegereltern dich nicht mögen, dann suche das Gespräch mit ihnen. Sag ihnen, dass du das Gefühl hast, dass sie dich nicht mögen und frag sie, was sich ändern müsste, dass euer Verhältnis besser wird.
6. Auf keinen Streit einlassen
Im schlimmsten Fall, wenn keine Aussicht auf ein gutes Verhältnis besteht, bleibt nur noch der Rückzug. Dann hilft es oft, die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren.
Und gleichzeitig kannst du immer wieder dranbleiben. Beziehungen ändern sich und vielleicht schafft ihr es irgendwann doch noch, eine gute Beziehung zu entwickeln.
Wenn die Problemlösung alleine nicht funktioniert
Oft ist es nicht so einfach, die Konflikte mit den Schwiegereltern alleine zu lösen. Vor allem auch, wenn alte familiensystemische Themen nicht gelöst sind und Einfluss auf deine Beziehungen nehmen.
Diese Themen mit einer Systemaufstellung sichtbar zu machen und zu lösen kann ein Segen für die gesamte Familie sein.
Auch ein Familiencoaching kann euch bei der Lösung der Konflikte mit den Schwiegereltern unterstützen und so zu einem friedlicheren Miteinander führen. Gerne unterstützen wir euch auf dem Weg zu einem friedlichen und wertschätzenden Miteinander!